Tauft sie im Namendes Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Matthäus 28, 19
Was macht meine Glaubensgeschichte? Wo befinde ich mich aktuell?
Nach dem Herz meiner Arbeit gefragt, gehören Lebensgeschichten fest zur Antwort. Wie ganz anders Menschen leben, wie unterschiedlich die Wege sind, die sie nehmen oder noch öfter geraten, was sie als Glück empfinden und als Unglück erfahren, wird mit wachsenden Berufsjahren nur noch interessanter und berührender. Die Lebensläufe machen jede Abdankung einmalig.
Könnte man analog auch Glaubensläufe schreiben? Die Wege, die mein Verhältnis zum Unsichtbaren nimmt, die die Wurzeln, die in die Tiefe stossen, und die Äste, die in den Himmel wachsen, einschlagen?
Wie in vielem übt sich die reformierte Tradition auch bei den Sakramenten in Zurückhaltung. Von sieben nahmen Luther und Zwingli nur zwei mit: Taufe und Abendmahl. Beide sind mir in den letzten Jahren wichtiger geworden. Und die Pandemie hat es noch verstärkt. Gegen die Distanzierung und Berührungsarmut sind sie explizit und extrem körperlich.
,Dies ist mein Leib. Und mein Blut.' sagen die Einsetzungworte
zu Brot und Wein und gemeinsam essend und trinkend erfahren wir uns in Fleisch
und Blut gesegnet, in aller gegenwärtigen Verletzlichkeit. Und gleichzeitig als
Sozialleib der Gemeinde, in den verwachsen wir sind. Pulsierende Verbundenheit.
,Ich taufe dich auf den Namen Gottes, des dreifach Einen‘, sagen wir bei der
Taufe und berühren dreifach kreuzförmig die Stirn des Täufling. Mensch, Gott
und Gemeinde dreifach vereinend.
Wie kräftig
zärtlich körperlich. Über Ostern gerade wieder erle(i)bt. Und für uns als
Kirche auch in Pandemiezeiten möglich! In meinem Glaubenslauf würde das aktuell hervorgestrichen. Ich freue mich deshalb auf die Taufe am
kommenden Sonntag in der Theodorskirche. Und auf das Abendmahl mit Kindern am Sonntag darauf.
Glaube nicht nur
als Kopfsache, sondern Ganzsache.
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