Wer von euch ist weise und klug? Der soll es durch seinen guten Lebenswandel zeigenund in weiser Bescheidenheit handeln. Jakobus 3, 13
Ich blättere durch alte Fotos. Nun hat man Zeit dafür. Und Lust. Blick zurück in Tage als man noch zusammen fröhlich sein konnte.
Vor einem Jahr fuhren wir in die Gemeindeferien im Schnee. Ich erinnere mich an die Jauchzer auf der Piste, das Gedränge in der Zahnradbahn oder das Schoggiteilen beim Lunch auf der Sonnenterrasse. Ans Kochen und Spielen und Singen und Zusammensitzen bis spät in die Nacht. Und ans Heranschlurfen der Verspäteten beim Zmorge. Schön ist es, gemeinsam auf der Welt zu sein!
Ein Virus aus einer Stadt in China, die man zum ersten Mal hörte, begann einen Stammplatz in den Nachrichten zu besetzen. Kreuzfahrtschiffe mussten in Quarantäne. Wir sprachen von der ,Corona-Line’.
Die Erinnerungen tun gut. Manchmal werfen sie sich auch in
die Brust: Das war noch das wahre Leben!
Dagegen jedoch verwehre ich mich: Es gibt kein richtiges Leben im falschen,
schreibt Adorno in dem Buch, das ich mir auf die Ferienzeit bestellt habe.
In einem Leserbrief in einer Zeitschrift trifft mich der Punkt, dass wir
stets in der Gegenwart und vorwärts leben.
Wir sind heute und jetzt Partner, Arbeitskollegin, Vater, Grossmutter,
Nachbarin, Begegnung in ZOOM und in der Migros.
Wir können nicht unseren Kindern sagen: Wart, bis es vorbei ist.
Wir sind auch jetzt Kirchgemeinde; und nicht damals oder dann wieder, wenn
alles wieder geht.
Leben kennt kein Standby. Corona verändert Bedingungen, die Sache bleibt.
Dazu möchte ich Sorge tragen.
Heute.
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