nicht als Unweise, sondern als Weise,
und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Epheser 5, 15f
Das letzte Kalenderblatt.
Ich weiss, es ist nur eine Einteilung. Unsere.
Trotzdem tut es diesmal besonders gut, ein neues Jahr zu beginnen.
Manches lässt man gerne zurück. Und macht Platz für frische Erwartungen und die
Hoffnung auf viele Begegnungen der näheren, ja körperlichen Art.
Auf dem letzten Blatt des Kalenders an der Wand hinter
meinem Computer steht ein niederländisches Kindergedicht über die Zeit.
Ich
hab ne’ alte Uhr voll Zeit;
voll Zeit, die einmal war.
Die
Zeit, die habe ich nicht mehr;
sie ist auf immer weg.
O nein! Sie ist auf immer mein.
Denn die habe ich erlebt.
Sjoerd Kuyper
Ich stocke. Ja, Zeit lässt man nicht zurück.
Man erlebt sie. Und nimmt das Erlebte mit.
In der Bibel gibt es die Wendung ,die Zeit auskaufen’ (Epheser 5,
16). Im griechischen Wort kommt der Marktplatz (agora) vor.
Ich bleibe am Bild hängen:
Durch die Zeit wie über den Marktplatz gehen.
Sich
aussetzen, umsehen, aber sich nicht verlieren, sondern prüfen und das Beste
mitnehmen.
Der Marktplatz war gleichzeitig auch der Festplatz des Ortes.
Was nehme ich vom Marktplatz 2020 mit? Was wird der Marktplatz 2021 mir
anbieten?
Welche Feste werden wir feiern?
Und wenn ich mir Gott als Marktfahrer vorstelle:
Was habe ich an seinem Stand
gekriegt?
Habe ich ihn überhaupt entdeckt?
Und: Ja, er wird auch 2021 wieder da sein! 😊
Ich wünsche uns ein reiches Annum Domini 2021.
2020 war es auf seine Art auch.
(Aus dem Newsletter dieser Woche.)
philipp.roth@erk-bs.ch
Kirchgemeinde Kleinbasel
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