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Badehosenzeit


Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!  1.Korinther 11, 23

Ich kann gut damit leben, dass es in diesem Jahr keine Strandferien gibt. Meine Sache war die Fleischschau nie. Doch was erlaubt mehr, einfach mal Körper zu sein?
Ich habe das Bild vor Augen, wie die Briten den Strand von Brighton stürmten. Strandsardinen statt social distancing.
,Als hätte es Corona nie gegeben,’ titeln die Zeitungen. Ich denke: ,Als hätte Corona alle ausgehungert.’
Man muss einander mal wieder spüren. Man muss sich mal wieder spüren. Wir sind nicht virtuell. Sommerferien sind Körperferien.

Mit den Konfirmand*innen 21 besuchen wir den Seilpark in Lörrach. Turnen, Klettern, Lachen, Kreischen. Menschsein mit Haut und Haar.
Am Tag darauf sitzen wir vor dem Isenheimer Altar in Colmar. Der Gekreuzigte als reiner Körper – totes Fleisch, drastisch zur Schau gestellt.
Links des Toten verzweifeln Maria, Johannes und Maria Magdalena. Rechts zeigt der lange Finger Johannes’ des Täufers auf ihn und behauptet, darin sei Erlösung.

Ich habe die Anruferin im Ohr, die sagte, sie sei nun seit drei Monaten nicht mehr von einem anderen Menschen berührt worden.
Und die Tochter vor Augen, die berichtet, wie ihre Mutter die Handycamera auf den in den Nacht neben ihr verstorbenen Vater richtete. Dazwischen der Atlantik und gecancelte Flüge. Letzter Ritus 2020?
 

In einem Spiel stellten sich die Konfirmand*innen nach der Anzahl Kleidungsstücke auf, die sie auf dem Leib trugen. Das Minimum war sieben.
In Colmar trägt der tote Christus nur ein Stück. Das Lendentuch ist die Windel, in die er bei der Geburt gewickelt wurde.
Am Strand trage ich auch nur ein Kleidungsstück.

Das ist mein Leib für euch.
Ich freue mich, wenn in den Sommerferien viele feiern und neu entdecken, dass sie leibhaftig sind.

Philipp Roth

Heute, Do, 2.7., 18:30: Kirchenfenster mit Pfrn. Franziska Kunz-Häderli und Organistin Francoise Matile

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