,Die Liebe glaubt alles. Hofft alles. Hält allem stand…’ (1. Korinther 13, 7)
Weiss
nicht, wann ich je schon so viel zuhause war.
Die Kontakte sind weniger.
Das auf sich selber und aufeinander geworfen Sein ist mehr.
Zadie Smith, Schriftstellerin und Mutter im New Yorker Lockdown, beschreibt,
wie sie in der Enge um den ,Raum für sich’ kämpft, um endlich das tun zu
können, was sie denkt, tun zu ,müssen’.
Doch endlich erstritten, fühlt sich dieser Raum mit einem Mal so leer an.
In diesem Moment begreift sie, was ihre Kollegin, Ottessa Mosfegh, Ende April
in einem Essay so zusammengefasst hat: ,Leben ohne Liebe ist nur ,Zeit
verbringen’.’
,Wenn sie nicht präsent ist, in irgendeiner Form, irgendwo in unseren Leben,’ schreibt Smith, ,dann bleibt tatsächlich nur noch Zeit, und davon wird es immer zuviel geben. Geschäftigkeit wird ihr Fehlen nicht verstecken können. Selbst wenn du jeden Moment, den Gott gibt, von zuhause arbeitest, dann wird sich doch die ganze Zeit, ohne Liebe, leer und endlos anfühlen.’ (Zadie Smith, Intimations, p. 24).
Die einen empfinden zZ besonders die Enge, die anderen die
Isolation.
In beidem Wege für das zu suchen, was die Zeit erst erfüllt, ist jetzt
besonders anspruchsvoll.
Und vielleicht auch besonders verheissungsvoll.
Philipp Roth
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