Wir haben keine Wahl.
Gewählt wird heute auf der anderen Seite des Atlantiks von anderen.
Aber grosse Bedeutung haben wird es für die ganze Welt.
Wir haben keine Wahl.
Das Coronavirus fragt nicht und bringt unsere Systeme
an die Belastungsgrenzen und fordert Opfer, die weithin unabsehbar sind.
Der November ist der Monat, der uns die Grenzen aufzeigt. Des Tages – es wird dunkler. Des Lebens – wir gedenken der Verstorbenen (Toten Sonntag, Ewigkeitssonntag). 2020 gilt das noch ganz anders und mehr denn je. Wie kann ich dabei fröhlich bleiben?
Ich spiele Posaune. Ich umarme meine Lieben. Ich zünde eine
Kerze an. Ich bete. Ich tue, was zu tun ist.
Und ich bin froh, dass mein Glaubensschatz Bibel viel lebenstiefer als ein
glatter Posaunenton, ein schlichtes Flämmchen oder ein oft naives Stossgebet ist.
Ich lese das Büchlein Kohelet (Prediger) in der Bibel.
Es
wird manchmal als fatalistisch oder agnostisch kritisiert (Alles ist
eitel…).
Aber seine trockene Lebenseinsicht tröstet mich heute mit ihrer
weisen Konzentration auf das, was gut ist und bleibt, gerade und auch jetzt:
Auf, iss dein Brot mit Freude, und trink deinen Wein mit frohem Herzen;
denn längst schon hat Gott dieses Tun gebilligt.
Jederzeit seien deine Kleider weiss,
und an Öl auf
deinem Haupt soll es nicht fehlen.
Geniesse das Leben mit einer Frau, die du liebst /mit einem Mann, den du
liebst.
Das ist dein Teil im Leben, bei deiner Mühe und Arbeit unter der Sonne.
Kohelet 9, 7-9
Philipp Roth
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