Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein. Matthäus 14, 23
Kann es sein, dass es in der Isolation schwieriger ist, auf eine gute Art allein zu sein? Ich mag mich an keine Woche erinnern, in der ich soviel allein für mich zuhause gearbeitet habe wie diese. Trotzdem fühlt es sich nicht so an. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass ich ständig von Menschen umgeben, manchmal auch umzingelt war. Menschen, mit denen ich verbunden bin und sein will, jetzt erst recht.
Ich versuche, mit ihnen Kontakt herzustellen, äusserlich mit ihnen online zu sein. Und merke, dass ich es ja innerlich pausenlos bin. Ich fühle mich verantwortlich. Sie fehlen, Ich mache mir Sorgen. Bin in Gedanken bei ihnen. Ich kann mit dem Nichtwissen, wie es ihnen jetzt gerade geht - und jetzt - und jetzt - und jetzt - kaum umgehen.
Ich muss in dieser Fastenzeit lernen, Kontakt zu ,fasten'. Die Dinge, die ich ja auch nicht ändern kann, zu bestimmten Zeiten mal sein zu lassen. Auch die Menschen. Und mich. Ich werde dieses Wochenende jeden Tag das Smartphone im Haus lassen und mit einem Buch in den Garten sitzen. Ich muss lernen, dass auch in Sachen Beziehung weniger mehr sein kann. Und manchmal muss.
Vor ein paar Tagen schnappte ich ein Zitat von Anton Tschechow, dem Dramatiker des Zusammenlebens, auf: Wer nicht gut allein sein kann, soll nicht heiraten. In einer Beziehung muss man auch allein sein können. Bei sich selbst. Nur dann kann man auch ein Gegenüber sein. In der aktuellen, neuen Art der Beziehungspflege muss ich das noch lernen. Ich gehe nicht mehr aus dem Haus und kehre dann wieder zurück. Ich gehe ins Netz oder ans Telefon - und muss dann auch wieder zurückkehren, heisst: aus em Netz gehen, Telefon ruhen lassen.
Jemand steckte mir vor ein paar Tagen folgendes Gedicht ins Mail.
Gutes Zusammensein. Gutes Alleinsein.
Philipp Roth
Einander im Ohr: Unsere Playlist geht online - und hat noch viiiieeeel Platz für Eure Stücke der Stunde. Durchgeben an philipp.roth@erk-bs.ch
Gottesdienst für GROSS & klein: Am Sonntag, 10:00, feiern wir als Kirchgemeinde wieder gemeinsam Gottesdienst auf unserem Youtube-Kanal. ,I gseh öppis, wo du au gsehsch'. Schaltet Euch ein und meldet, dass Ihr da seid.
Kann es sein, dass es in der Isolation schwieriger ist, auf eine gute Art allein zu sein? Ich mag mich an keine Woche erinnern, in der ich soviel allein für mich zuhause gearbeitet habe wie diese. Trotzdem fühlt es sich nicht so an. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass ich ständig von Menschen umgeben, manchmal auch umzingelt war. Menschen, mit denen ich verbunden bin und sein will, jetzt erst recht.
Ich versuche, mit ihnen Kontakt herzustellen, äusserlich mit ihnen online zu sein. Und merke, dass ich es ja innerlich pausenlos bin. Ich fühle mich verantwortlich. Sie fehlen, Ich mache mir Sorgen. Bin in Gedanken bei ihnen. Ich kann mit dem Nichtwissen, wie es ihnen jetzt gerade geht - und jetzt - und jetzt - und jetzt - kaum umgehen.
Ich muss in dieser Fastenzeit lernen, Kontakt zu ,fasten'. Die Dinge, die ich ja auch nicht ändern kann, zu bestimmten Zeiten mal sein zu lassen. Auch die Menschen. Und mich. Ich werde dieses Wochenende jeden Tag das Smartphone im Haus lassen und mit einem Buch in den Garten sitzen. Ich muss lernen, dass auch in Sachen Beziehung weniger mehr sein kann. Und manchmal muss.
Vor ein paar Tagen schnappte ich ein Zitat von Anton Tschechow, dem Dramatiker des Zusammenlebens, auf: Wer nicht gut allein sein kann, soll nicht heiraten. In einer Beziehung muss man auch allein sein können. Bei sich selbst. Nur dann kann man auch ein Gegenüber sein. In der aktuellen, neuen Art der Beziehungspflege muss ich das noch lernen. Ich gehe nicht mehr aus dem Haus und kehre dann wieder zurück. Ich gehe ins Netz oder ans Telefon - und muss dann auch wieder zurückkehren, heisst: aus em Netz gehen, Telefon ruhen lassen.
Jemand steckte mir vor ein paar Tagen folgendes Gedicht ins Mail.
Antizyklisch
Meide das Alleinsein,
wenn du dich vor
der Gemeinschaft mit
anderen Menschen
fürchtest.
und umgehe
die Geselligkeit,
wenn du nicht
für dich
sein kannst. H.J. Eckstein,
aus dem Gedichtbuch Kurz&Gott (Danke, S!)
Gutes Zusammensein. Gutes Alleinsein.
Philipp Roth
Einander im Ohr: Unsere Playlist geht online - und hat noch viiiieeeel Platz für Eure Stücke der Stunde. Durchgeben an philipp.roth@erk-bs.ch
Gottesdienst für GROSS & klein: Am Sonntag, 10:00, feiern wir als Kirchgemeinde wieder gemeinsam Gottesdienst auf unserem Youtube-Kanal. ,I gseh öppis, wo du au gsehsch'. Schaltet Euch ein und meldet, dass Ihr da seid.
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